Gesunder Geist ist ein wichtiges Anliegen
DRK-Familienzentrum Bügelkamp.

Ascheberg
Am Ende steht ein Zertifikat. Das DRK-Familienzentrum Bügelkamp ist nun ein „Ort des gesunden Aufwachsens“.
Am Ende steht ein Zertifikat. Das DRK-Familienzentrum Bügelkamp ist nun ein „Ort des gesunden Aufwachsens“. Leiterin Ingeborg Stange ist dankbar für die Urkunde aus Berlin, besonders aber für den zweijährigen Prozess, der das Konzept des Kindergartens für sie und die Mitarbeiterinnen geschärft und bereichert hat. Begleitet wurde er von Fachberaterin und Multiplikatorin Marlies Leifken, die gestern mit Trägervertreterin Birgit Poschmann und Dieter Pape vom DRK-Ortsverein das Zertifikat und einen Blumenstrauß überreichte.
Bei Gesundheit denken viele Menschen zuerst ans Bewegen und Essen. Ein gesundes Frühstück war schon vor dem Prozess am Bügelkamp zu haben, die Bewegungsanreize in Turnhalle und Außenbereich gab es beim Start des Prozesses ebenfalls. Hier ging es darum, das Geschehen in die Einzelteile zu zerlegen und zu schauen, ob für die Kinder ein größerer Mehrwert zu erzielen ist. Ganz nebenbei wurden die Grundsätze des Deutschen Roten Kreuzes bewusst und als Maßstab verfügbar gemacht.
Der Weg zum „Ort des gesunden Aufwachsens“ ermöglicht jedem Kindergarten, die Richtung selbst zu wählen. „So entstehen ganz individuelle Konzepte“, berichtet Leifken, dass hier keine universellen Vorgaben bestehen. Der DRK-Kindergarten Bügelkamp, der durch eine Fortbildung von Leiterin Ingeborg Stange auf den Weg gebracht worden ist, hat sich in den Teamsitzungen besonders des Themas Partizipation angenommen. Durch mehr Teilhabe entwickelt sich „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.“ Soll heißen: Die Steppkes werden in die Entscheidungen eingebunden, sie handeln, reden und bestimmen mit. Das Erfolgserlebnis, wenn das gewünschte Buch zum Thema Virus gekauft worden ist, lässt Kinder innerlich wachsen. Ihre Persönlichkeit wird auch gestärkt, wenn beim Frühstück die gewünschte Banane auftaucht. „Wir ermutigen zum eigenständigen Handeln, lassen sie partizipieren und ausprobieren und geben ihnen Zeit“, berichtet Ingeborg Stange. Sie und ihre Mitarbeiterinnen halten sich zurück und geben nicht vor, helfen den Kindern durch eine reflektierende Haltung aber ihr Tun zu bewerten. Wobei für die Sichtweise vorgegeben ist, dass es überall Stärken gibt. So sehen die Erzieherinnen das Glas halb voll, wenn es für anderen schon lange halb leer ist.
Eingebunden sind natürlich die Eltern, denen nun einerseits eine geschärfte Konzeption als Information geboten wird. Andererseits erfahren sie in unterschiedlichen Elterngesprächen einiges über ihr Kind.
Mit dem Zertifikat in der Hand ist nicht Schluss. „Zukünftig möchten wir die Tagesabläufe neu überdenken, um den Alltag zu entschleunigen. Wir planen Elternaktivitäten zu Themen wie Freispiel, Partizipation und Bewegung“, erklärt Stange.
Von Theo Heitbaum
Pressebericht aus den Westfälischen Nachrichten vom 12.07.2017